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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 155

1906 - München : Oldenbourg
31. Nürnberg und seine Kunst. 155 Nürnbergs dem eintretenden Wanderer die richtige Stimmung mit auf den Weg geben, schaffen in der Phantasie ein gutes Abbild von der einstigen Kraft der alten Reichsstadt, deren Bewohner gegen ernste Kriegsnot sich wohlbedacht sichern mußten. Auch iu der inneren Stadt erzählt noch manches Haus von St. Lorenz, Westansicht. der Wehrhaftigkeit seiner vormaligen Besitzer, wie das Nassauerhaus nächst der Loreuzkirche. Die Notwendigkeit die Stadt so stark zu befestigen ward hervorgerufen durch ihren mehr und mehr steigenden Reichtum. Was die große Republik Venedig für den Süden bedeutete, einen Mittelpunkt, welchen wichtige Handelsbeziehungen mit den fernsten Ländern verbanden, das wurde Nürnberg für

2. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 133

1891 - Leipzig : Voigtländer
133 Hiermit endeten die Kreuzzge. Palstina blieb, nachdem den Christen (1291) auch Akkon, ihre letzte Besitzung im heiligen Lande, verloren gegangen, seitdem in den Hnden der Trken. 98. Das Papsttum und das Mnchswefen. Kirchliche Baukunst. 1. Die Macht des Papstes. Die Kreuzzge hatten zwar nn-ermeliche Opfer gefordert 6 Millionen Europer fanden im Mor-genlande den Tod ohne da das erstrebte Ziel erreicht wurde; aber diese zweihundertjhrigen Glaubenskmpfe bten doch einen gewaltigen Einflu auf die Zustnde Europas. Zunchst und vor allem hoben sie wie sie ja von der Kirche angeregt und gefrdert wurden die Macht und das Ansehen der Kirche und des Papstes. Ihren Gipfel erreichte die ppstliche Gewalt durch Innocenz Iii. (t 1216), in welchem sie, wie die Sonne den Mond, alle weltliche Herrschaft an Glanz und Ausdehnung berstrahlte. Könige und Kaiser demtigte der Papst durch den Bann und vergab Knigs-throne nach Gefallen, ja er belegte selbst ganze Lnder mit dem Interdikt. Abtrnnige von der rmisch-katholischen Kirche, wie die Albigenser und Waldenser im sdlichen Frankreich, wurden durch die Gewalt der Waffen oder der Jnqui-sition (ein Glaubensgericht, welches Innocenz zur Aufsuchung und Bestrafung der Irrglubigen einsetzte) vernichtet. 2. Die Mnchsorden. Eine bedeutende Sttze fand die ppst-liche Macht in den sich mehrenden Klstern und Mnchsorden. Unter denselben sind namentlich bemerkenswert: die Karthuser, der strengste aller Orden, der seinen Mitgliedern ewiges Schweigen auferlegte; die Cisterzienser,zu Citeaux bei Dijon gegrndet; die Karmeliter auf dem Berge Karmel in Palstina u. a. Vor allen aber waren durch eingreifende Wirksamkeit als Beichtiger, Seelsorger, Prediger hervorragend: die unter Innocenz Iii. entstandenen Bettelorden der Dominikaner oder Prediqermnche (gestiftet von dem Spanier Dominicus) und der Franziskaner oderminoriten(durch Franz von Assisi gegrndet). Die berhmtesten Kirchenlehrer der zwei folgenden Jahrhunderte waren Bettelmnche. 3. Kirchliche Baukunst : der romanische Baustil. Im 11. und 12. Jahrhundert entwickelte sich aus dem Stil der Basilika der sogenannte roma-nische Baustil (Rundbogenstil). Der Grundri der Basilika mit der Kreuz-form blieb im wesentlichen erhalten; durch die Verlngerung des Mittelschiffes der das Querschiff hinaus entstehtder Chor(stattderapsis). Die anfangs flacheholzdecke wurde bald durch das Kreuzgewlbe ersetzt. Der frher abgesondert stehende Turm ist nun mit der Kirche zu einem einheitlichen Ganzen verbunden; grere Kirchen sind mit mehreren Trmen (fnf und darber) ausgestattet, die ihnen zum befon-derenschmucke gereichen. Die Mauern sind dick und massig; daher treten tirt Innern an die Stelle der schlanken Sulen, wie sie die Basilika zeigt, mchtige Pfeiler.

3. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 145

1891 - Leipzig : Voigtländer
145 60 Reichsstdte, die, nur dem Kaiser nnterthan, durch einen aus Brgern bestehenden Rat (an dessen Spitze die Brgermeister standen) regiert wurden. Neben den Gesch lechtern oder Patriziern, aus denen die Ratsmitglieder gewhlt wurden, schlssen sich diehandwerker in Znften (Gilden, Innungen) zusammen. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts bildeten sich Vereinigungen von deutschen Stdten zur Aufrechterhaltung des Landfriedens, zur Erweiterung ihrer Rechte und Freiheiten und zur Befrderung ihres Handels. So der r h e i n i s ch e S t d t e b u n d, der der 70 Städte (auch vom Rheine abgelegene, wie Nrnberg, Erfurt zc. 2c.) umfate und von Basel bis Wesel reichte. Vorzglich mchtig wurde die Hansa. Ihren Anfang bildete ein (um 1241) zwischen Lbeck und Hamburg geschlossenes Bndnis, dem bald andere Städte beitraten, so da im 14. Jahr-hundert etwa 80 Städte dem Verein angehrten, darunter Lbeck (das an der Spitze stand), Hamburg, Bremen, Kln, Amsterdam, Braunschweig, Magdeburg, Danzig, Riga. Der Bund beherrschte durch Handel und Waffen alle Ksten von Nord- und Westeuropa; in London, Bergen, Nowgorod, selbst in Portugal und Spanien hatte er Niederlagen, und seine Flotten fhrten eigene Kriege, namentlich mit den Knigen von Dnemark. Erst am Ende des Mittelalters, durch die Entdeckung von Amerika, geriet er in Verfall. 106. Kunst und Wissenschaft des spteren Mittelalters. 1. Bildende Knste. Im 13. und 14. Jahrhundert blhte in Deutschland der aus dem nrdlichen Frankreich stammende gotische Baustil. Die groartigsten knstlerisch vollendetsten Bauwerke, welche die Welt kennt, sind in diesem Stile errichtet. Der zum Himmel sich hinaufsehnende und emporschwingende Geist des christlichen Glaubens kommt hier zum erhabensten Ausdruck. Der Grundri der gotischen Kirche stimmt im allgemeinen mit dem der romanischen berein; aber durch die Anwendung des Spitzbogens erhlt der Bau ein neues, eigentmliches Geprge. Alles strebt aufwrts: die im Verhltnis zu den schmal gehaltenen Schiffen ungeheuer hoch emporsteigenden spitzbogigen Kreuz- und Netz-gewlbe, welche die Decke bilden; die schlanken Sulenbndel, welche die Wlbungen sttzen; die hohen, durch reiches Mawerk schn gegliederten und bunt gemalten Fenster, die samt dem farbigen Radfenster der dem Hauptportal ein geheinmis-volles Dmmerlicht in die dsteren Rume werfen. Das Ganze, mit feinem mannig-faltigen Zierwerk an Sulen, Bogen, Fenstern, ist einem steinernen Hochwald vergleichbar, der die Herzen mit ehrfrchtigen Schauern fllt und andachtsvoll gen oben zieht. Auch das uere zeigt durch die Strebepfeiler und Strebebogen, welche den Druck der Gewlbe tragen, durch verzierte Giebel und eine Menge kleiner Trmchen eine ungemein reiche Gliederung. An der Westseite erheben sich zwei Andr-Sevin, Abri der Weltgeschichte. 10 i

4. Geschichte des Mittelalters - S. 134

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
134 Zur Erweiterung: Fürsten und Städte. Schlingen erinnern, die Gurten des Gewlbes, die kreuzfrmig dem Schlustein zulaufen und in der sptgotischen Zeit die Decke wie ein Netz berziehen. Die Wnde sind durch Pfeilerstellungen, die Kanzeln und Altre durch Reliefs und Gemlde geschmckt. Dazu kommen die Holzschnitze-reien, die Orgel und Chorgesthl bedecken, und die Werke der Gold-schmiedekunst, die im Domschatz alter Kirchen und zum Teil in Museen aufbewahrt werden: Kronleuchter und Weihrauchgefe, Reliquienschreine und Sakramentshuschen. 3. Aus Frankreich stammend, ist diese Bauart auf deutschem Boden zur hchsten Vollendung entfaltet worden. Deutsche Meister haben dann die Kathedrale in Burgos und den Marmordom zu Mailand geschaffen, und die Italiener bezeichneten die fremde Bauweise, weil sie der die Alpen zu ihnen kam wie einst die Barbarenscharen Theoderichs, als den Gotischen Stil. Aber auch in Deutschland ging spter das Verstndnis fr die Gotik vllig verloren, bis der jugendliche Wolfgang Goethe am Stra-burger Mnster die Gesetze ihrer Schnheit wieder entdeckte. 6. Die Konstanzer Kirchenversammlung und der Hussitenkrieg. 1. Rom verdete, weil die ppstliche Hofhaltung fehlte. Endlich kehrte Papst Gregor Xi. in die ewige Stadt zurck. Aber die in Avignon blei-benden Kardinle whlten einen franzsischen Papst. Die zwei Ppste bannten einer den andern und dessen Anhang; was einer versagte, ge-whrte der andre. Da schwand die Achtung vor Kirche und Priesterstand; die Pfarrer gingen betteln. König Siegmund betrachtete es als seine Lebensaufgabe, die un-selige Spaltung zu beseitigen. Nach langen Verhandlungen bewog er den Rmerpapst Johann Xxiii. mit ihm eine Kirchenversammlung in die seinem Machtbereich angehrende Stadt Konstanz auszuschreiben. 2. Das Konzil fate vor allem den Beschlu, da es vor der Her-stellung der Einheit und der Reform der Kirche nicht aufgelst werden drfe; dem Konzil habe auch der Papst zu gehorchen. Als Johann Xxiii. die Flucht ergriff, wurde er abgesetzt; der Papst in Avignon dankte ab; der in Spanien zog sich trotzig in sein einsames Pyrenenschlo zurck. Die Reform der Kirche stellte die Versammlung gegen den Willen des Knigs bis nach der Wahl eines neuen Papstes zurck und lie sie dann fallen. Hus ging von den Lehren des Englnders Wiclef aus, der die Gegenwart Christi beim Abendmahl, die Gewalt des Papstes und das

5. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 5

1911 - Breslau : Hirt
als Bildhauer kennen lernen (14,15), ist von der Plastik zur Architektur aekommen. (Er setzt Ruhe in Bewegung, die gerade tme in die Kurve um; die Architektur erstrebt schlielich plastische, die Plastik malerische Wirkung. Das Beispiel einer geschwmt-genen, kuppelbeherrschten Barockfassade bietet 4. Noch breiter entfaltet sich die stolze, von einer ovalen Kuppel bekrnte St. Karl Borromus-Kirche in Wien (5, k). Aber Glocken-trme im Stil der Trajanssule sind nur der malerischen Wirkung wegen da. Whrend in Deutschland der neue Stil durch das Brgertum auf-genommen und weitergebildet wurde, gingen in Frankreich schon ver-haltnismig frh die Fürsten voran, die ihn auf ihren italienischen Kriegs-zgen kennen und bewundern lernten; der Adel folgte. Die Fürsten sind es denn auch, welche fortan in Frankreich durch ihren Geschmack und ihre knstlerischen Neigungen die Stilwandlungen bestimmen, von Franz I. und Heinrich Ii. bis zur Revolution. An die beiden genannten Konige Knpft sich die Blte der franzsischen Renaissance, wie sie das ouvre verkrpert. Den Uhrpavillon zeigt 7. Ein stattlicher, von zwei kleineren hervortretenden Bauteilen (Risaliten) flankierter Mittelbau mit reicher Gliederung vermittelt durch drei Portale den Durchgang zwischen zwei Hfen. Besonders charakteristisch ist die einheitliche Durchfhrung des den ganzen Bau nach oben abschlieenden attikaartigen Halbgeschosses zwischen dem zweiten und dem durch die drei Rundbogenfenster besonders leicht und luftig erscheinenden dritten Geschosse, wo gewaltige Doppel-Karyatiden an die Stelle der gekuppelten korinthischen Halbsulen der untern Geschosse treten, charakteristisch ist auch der dreifache Giebelabschlu mit der krnenden Kuppel. Der reiche plastische Schmuck von Jean (Boujon ordnet sich belebend den Fllungen ein. 6. Grundri der Borromus-Kirche. Nach Lbke-Semrau, Barock u. Rokoko. 7 Uhrpavillon des Louvre. Von Lemercier. Um 1625.

6. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 16

1911 - Breslau : Hirt
16 Vi. Die Malerei des Barockzeitalters 27. P. P. Rubens, Die Vermhlung Heinrichs Iv. mit Maria von Medici. (Phot. Kuhn.) Das Zeitalter des Barock war eine Zeit steigender Frstenmacht, und die rmisch-griechische Mythologie, welche man als ein Erbstck der Renaissance berkommen hatte, bot Dichtern wie Malern die erwnschte Mglichkeit, nach dem Muster des kaiserlichen Rom die Machthaber dieser Erde in gern geduldeter Schmeichelei mit gttlichem Nimbus zu umkleiden. So entsteht das allegorische Geschichtsbild, wie es 27 zeigt, eines der 22 Kolossalgemlde, welche Rubens im Auftrage von Maria von Medici, der Witwe Heinrichs Iv. von Frankreich, fr ihren neu erbauten Luxernbourg-Palast schuf. Maria, in Florenz durch Prokuration getraut, landete in Marseille, und erst in Lyon fand die wirkliche Vermhlung statt, die unser Bild darstellt. Heinrich Iv. als Jupiter auf dem Adler, Maria eben dem Pfauenwagen entstiegen, als Juno auf Wolken thronend, werden von Hymen mit der Fackel vereint. Von unten blickt die Stabtgttin von Lyon auf ihrem Lwenwagen, den zwei fackelschwingende Genien lenken, zu der himm-lischen Vermahlung empor, dahinter in wundervoller Fernsicht das von der Rhone durch-flosjene Stadtbild selbst.

7. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 1

1911 - Breslau : Hirt
I. Deutsche Renaissance. Rathaus zu Kln. 1 1. Vorhalle des Klner Rathauses. Von Wilhelm Vernickel. Um 1570. Aie Formen der italienischen Renaissance nahmen alsbald ihren Siegeszug durch die nrdlichen Kulturlnder, erfuhren aber je nach dem Wege und der Art ihrer Einfhrung fowie unter dem Einflu des Volkscharakters und der einheimischen Bauweise eine eigen-tmliche Umbildung, die man mit dem Namen der franzsischen, niederlndischen, deutschen usw. Renaissance bezeichnet. Das Mischungsverhltnis der Formenelemente ist dabei naturgem sehr verschieden. Bei der dem gotischen Klner Rathaus vorgelegten Pracht-Halle berwiegen die Renaissanceformen, nur sind mit feiner Berechnung die Bogenarkaden des Obergeschosses den anschlieenden Spitzbogenfenstern des Hauptbaues angeglichen. Die reiche Horizontal- und Vertikalgliederung wird durch figrlichen Schmuck belebt. Vi. 1

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 7

1911 - Breslau : Hirt
10. Reichskanzlei auf der Hofburg Wien. Von Fischer von Erlach. (Nach Dahme, Barock und Rokoko.) Auf deutschem Boden fand das Barock fr den Kirchenbau in der Gegenreformation, fr den Profanbau in der wachsenden Macht und Prachtliebe der Fürsten einen reichen Nhrboden. Wahrend der katho-tische Sden unmittelbar dem italienischen Einflu offenstand, wurde der protestantische Norden, wie schon zur Zeit der Renaissance, mehr von Holland her beeinflut, und der Sucht des Barock, alles ms malerisch Geschwungene aufzulsen, trat doch immer wieder gegenber ein besinnen auf die reineren Formen der italienischen Renaissance, eine Art Klassizismus. , . Dem aufstrebenden Brandenburg-Preuen erstand rn Andreas Schlter ein Meister, der. seit 1699 oberster Leiter des Berliner Schlo-bctues, dem neugeschaffenen Knigtum die Weihe der Kunst verlieh. Er erstrebt im Auenbau eine machtvolle Wirkung von gehaltener Pracht (8). Krftig und ernst wirkt das Untergescho mit der Gliederung durch Kolossal-faulen korinthischer Ordnung und dem in klassischer Strenge horizontal abschlieenden Hauptportal. Darber erhebt sich leichter, freier, mit groem Rundbogenfenster das Obergescho, von dessen kannelierten Pilastern sich der statuarische Schmuck, in den die gekuppelten Sulen des Erdgeschosses ausklingen, wirkungsvoll abhebt. Ein konsolengetragenes Gesims mit Balustrade gibt dem Ganzen den einheitlichen Abschlu. Weniger heroisch, dafr um so heiterer und sachgemer sind die Formen des Barock in der Kaiserstadt an der Donau. Wie viel un-gezwungener ruht der in leiser Kurve vorschwingende Balkon auf den Doppelkonsolen als die geradlinige Platte auf dem verkrpften Gebalk Schlters! Das Motiv der Doppelkonsolen wiederholt sich oberhalb und trgt statt des Giebels einen malerischen Trophenaufbau. Diesen mehr in klassischem Stil gehaltenen Bauten gegenber feiert das deutsche Barock seinen hchsten Triumph in dem berhmten Zwinger zu Dresden von Daniel Pppelmann. Die Anlage umschliet etnen rechteckigen Hof und hatte den Zweck, Schauplatz der glnzenden Garten-feste des prachtliebenden August des Starken zu sein. Dementsprechend ist ein reicher plastischer und dekorativer Schmuck unter vielfacher Verwendung von Pflanzenmotiven der den edlen Bau ausgegossen, aber seine fem abgewogene Gliederung wird dadurch nicht verdunkelt, sondern erst recht ins Licht gesetzt. Einen der Eckpavillons zeigt 9.

9. Die Geschichte der Römer und der mit ihnen in Beziehung getretnen Völker - S. 41

1861 - Leipzig : Teubner
Targuinius Priscus. 41 das rechte Tiberuser von den Römern der Vejentern cutrißcn war, eben so glaublich, wie übertrieben daß ganz Etrurien sich Targuinius unterworfen Habei). 3. Nicht minder bedeutende Verdienste, als um die Machtstellung Roms nach außen, werden Targuinius Priscus um die Einführung neuer Bildungs- elemente und die Verschönerung und Sicherung der Stadtanlage beigelegt, a) Daß er die Insignien des Königtums (die goldene Krone und das Scepter, die sella curulis, die purpurne mit Gold verbrämte Toga, die 12 lietores mit den kasees), wie die alten Schriftsteller bezeugen, zuerst vollständig angenommen habe, ist durchaus nicht unwahrscheinlich. Zwar wird er dieselben nicht als Zeichen der Unterwerfung von den Etruscern empfangen, aber wol dieselben Insignien entweder dem obersten Gotte Leigelegt, oder sie von ihm für den König entlehnt hasten2). Denn b) Targuinius Priscus ist als derjenige zu betrachten, der im religiösen Kulte Juppiter, Juno und Minerva als die obersten Schützer und Herscher Roms hervorhob und die erste Ver- anlaßung zur Einführung des Tempelbaus, Tempelschmucks und der bildlichen Darstellung der Götter aab, wie sie bei den Etruscern in Folge der von den Griechen empfangenen Anregung einheimisch geworden waren. Die Über- lieferung legt ihm dem entsprechend die Untermaurung und Herstellung des Fundamentbaus (area) auf dem capitolonischen Hügel bei, auf dem der letzte König dann den Tempel selbst errichtete^), e) Eine aus Etrurien entlehnte, ganz deutlich aber auf griechischen Ursprung hinweisende Feftfeier für die kapi- tolinischen Götter waren die Spiele mit Roß und Wagen (spater jährlich bteludi Romani oder maxumi), für welche Targuinius Priscus imthale zwischen Aventin und Palatin den Circus (maxumus) erbaute^). 6) Ein riesiges Bauwerk, so hoch daß ein beladener Frachtwagen hindurchfahren konnte, so fest gewölbt dast die darauf gefallene Trümmerlast vieler Jahrhunderte keinen Stein aus den Fugen zu reißen vermochte, waren die unterirdischen Abzugs- kanale (eioaoao), durch'welche die Niederungen zwischen Capitolin, Palatin, Aventin und Tiber (Forum, Velabrum, Circusthal und die Tiefen der Subura), denen die von den Bergen abstießenden Gewaßer und die Ueberschwemmungen der Tiber fortwarend Versumpfung zuführten, trocken gelegt wurden^), e) Die Anlage des forum Romanum wird, da sie erst nach Erbauung der Cloacen möglich war, mit Recht auf Targuinius Priscus als Urheber zurückgesührt^). Wenn demselben auch der nur durch den Sabinerkrieg verhinderte Plan zur Errichtung einer steinernen Stadtmauer zugeschrieben wird^), so ist dies nur ein Beweis, wie schon in der Überlieferung die Zeit der drei letzten Könige ursprünglich eine Durchführung zusammenhängender Gedanken und Ab- sichten war. 4. Wenn diese Bauten augenscheinlich nicht ohne anhaltende Frohnden zahlreicherllntergebener ausgeführt sein können, sowird dadurch ein bedeutendes * 4 1) s. S. 40 Anm. 6. — 2) Pr. M. 198. Daß auch das Triumphgepränge, dessen Einführung ebenfalls Targuinius Priscus zugeschrieben wird, die Bedeutung einer Ehrenbezeugung für den kapitolinischen Juppiter hatte, s. dens. 204. — 3) S. § 118, 4. Pr. M. J27 f. — 4) Pr. M. 129 f., der darauf hinweist, daß die Vorbilder zu den Spielen sich in den Bildern der Grabmälcr von Targuinii finden. Die Er- bauung dieses Circus ist eine Hauptstütze für die 8 119, 4 über die Ansiedluugeu durch Ancus Martius vorgetragene Ansicht. — 5) Beschreibung bei Plin. H. N. Xxxvi 15 (24), 104—109. Momms. I 100. — 6) Zu unterscheiden ist das comiüum, der Ort der Volksversammlung, von dem korum durch die Rednerbühne getrennt. S. Momms. 1 100. — 7) 14v. I 36, 1 u. 38, 6. Rach Dionys. Tu 67 — 69 führte er sie wirk- lich auf.

10. Geschichte des Mittelalters und der Reformationszeit - S. 22

1899 - Leipzig : Teubner
22 Das Mittelalter. rcksichtsvoll vor sich. Hchster Gerichtsstand fr alle Unter thanen war Rechtswesen, das Hofgericht, fr die Rmer galt das rmische, fr die Goten ihr Volksrecht. Familien- Theoderich gab seine Tochter Theodegotho dem Westgotenknig Verbindungen, A^rich Il, die andere, Ostrogotho, dem (spteren) Burgunderknig Sigismund zur Frau. Er selbst fhrte Andafleda, des Frankenknigs Chlodowech Schwester, heim. Amalasrida, Theoderichs Schwester, war Thrasamnnds, des Wandalenherrschers, Ehegemahl; beider Tochter Amala-berga folgte dem Thringerknig Hermanfried. Wie ein Patriarch stand der Ostgotenknig an der Spitze der germanischen Staatenwelt, deren Knigs-samilien eine groe Familie bildeten; schtzend hielt er die Hand der die Volksgenossen, welche durch andere in Not und Unglck geraten waren. Blte Italiens, Unter seinem Schilde geno Italien des kstlichen Gutes eines langersehnten Friedens; Handel und Wandel belebten sich, die Steuerlast der unteren Stnde wurde gemildert, das Schrifttum fand eifrige Frderung. Aber Unbersteigbare der Gegensatz zwischen Germanen und Romanen und die Eroberungssucht Hmdermsse. ^ines Schwagers Chlodowech waren zu groß, als da das Werk des groen Theoderich htte Bestand haben knnen. Gegen Ende seines Waltens traten Glieder des rmischen, katholischen Adels in hochverrterische Verbindung mit Byzanz. Der hochgebildete Senator Bothius nebst seinem Schwieger-vater Symmachus wurden hingerichtet. 3. Die inneren Zustnde in den sdgermanischen Staaten. Das germanische a. Staatlich Die germanischen Könige, geblendet von der doch nur schein-Knigtum, Haren Herrlichkeit der kaiserlichen Macht und im Bewutsein der Verhltnis-mig geringen Gesittung und Kopfzahl ihrer Völker, traten anfnglich als Vertreter des Kaisers auf und lieen sich gern von dem Dominus" den Titel eines patricius oder magister militum verleihen. Von ihm und den Ha gegen die Romanen wurden sie meist nur als Eindringlinge, die man vorbergehend Ie8tentoaftmb= *m ^ande dulden msse, betrachtet. Wohl besserte sich die Stellung der err ' unteren Schichten, aber der noch recht reich gebliebene Adel war sich der Schmach der Fremdherrschaft eines an Gesittung niedriger stehenden Volkes nur zu sehr bewut. Dazu kam der Gegensatz der Bekenntnisse; mit Ha vergalt der katholische Romane die Duldung und rcksichtsvolle Behandlung Umfang der seitens der arianischen Könige. Die Machtbefugnisse derselben nahmen in Knigsgewalt, foer ersten Zeit zu; den Rmern gegenber bten sie die unumschrnkte Ge- dagegen fensterlos. Die Wnde der Apsis, des Mittelschiffes und des Triumphbogens waren mit reicher Mosaikmalerei geschmckt, die in der ersten Zeit von groartiger, ergreifender Wirkung war, seit dem 6. Jahrhundert aber in eintnigen Wiederholungen und starrer berlieferung verkmmerte. Im Westen wurde das Gotteshaus durch eine Vorhalle (Narthex), in der die Ber standen, und durch einen Sulenhof (Atrium), durch den man in jene gelangte, abgeschlossen. Sulen trugen den Bau, den eine mit Getfel oder Kassetten geschmckte flache Holzdecke oder ein offener Dach-stuhl schtzten. Solche altchristliche Basiliken sind zu Rom z. B. S. Paolo vor den Thoren und S. Maria in Traustevere. S. Vitale war ein Kuppelbau (s. unten die byzant. Baukunst S. 25 Anm. 1). Der Hauptunterschied zwischen den Tempeln der Griechen und Rmer und den Kirchen bestand darin, da jene wesentlich als die Wohnung der Gottheit, diese als Versammlungssttte der Gemeinde aufgefat und danach eingerichtet war. (S. den Grundri am Schlu des Buches.)
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